Der 74-jährige St.Galler Raymond Bursch ist einer von 702'000 armutsbetroffenen Menschen in der Schweiz. Wie kam es dazu, dass der ehemalige Banker heute in einer 1,5Zimmer Wohnung lebt, im Caritas-Markt einkauft und den ÖV statt eines eigenen Autos nutzt, erzählt er im Fadegrad-Podcast mit Gabriel Imhof.

Vom Banker zum Armutsbetroffenen

«Ich habe nie gelernt, mit Geld umzugehen», sagt Raymond Bursch über sich. Der 74-jährige St.Galler ist einer von 702’000 armutsbetroffenen Menschen in der Schweiz. Das heisst, ihm stehen monatlich nicht mehr als 2’284 CHF zur Verfügung.

Wie es dazu kam, dass der ehemalige Banker heute in einer 1,5 Zimmer-Wohnung lebt, im Caritas-Markt einkauft und den ÖV statt eines eigenen Autos nutzt, erzählt er im Fadegrad-Podcast mit Gastgeber Gabriel Imhof.

In der Öffentlichkeit kann man nicht erkennen, dass ich unter dem gesetzlichen Minimum oder Armut lebe. Meine Kleider aus der Vergangenheit sind mehrheitlich in gutem Zustande. Armut kann jeden treffen. Deshalb soll jeder Betroffener seiner Würde bewusst sein und darf dafür auch Respekt erwarten.

Raymond Bursch im Fadegrad-Podcast

Inhalt der Podcastfolge über Armut:

  • 03.31: Wie bist du in die Armut gerutscht?
  • 12:21: Bist du selbstverschuldet von Armut betroffen?
  • 16:51: Wie hast du deine positive Art bewahren können trotz Krisen?
  • 19:00: Was gibt dir in deiner finanziell eingeschränkten Lebensform Halt?
  • 22:19: Wie zeigt sich bei dir die Armut ganz konkret im Alltag?

Raymond Burke zeigt die KulturLegi der Caritas. Damit können Menschen, die von Armut betroffen sind, Vergünstigungen und Rabatte erhalten.

Freudig präsentiert Raymond Bursch die KulturLegi – dank dieser kann er unter anderem im Caritas-Markt gute und günstige Lebensmittel kaufen oder Freizeitangebote mit bis zu 70% Rabatt nutzen.

100 Jahre Caritas St.Gallen-Appenzell

Das Podcast-Interview fand in der Regionalstelle der Caritas St.Gallen statt, anlässlich 100 Jahre Caritas St.Gallen-Appenzell.

Denn vor 100 Jahren wurde das erste Caritassekretariat in St.Gallen gegründet. «Heute hinstehen zu können und sagen zu dürfen, dass es die Caritas St.Gallen-Appenzell seit 100 Jahren gibt, macht mich stolz», sagte der Geschäftsführer Philipp Holderegger in einem Interview mit Roger Fuchs von sg.kath.ch. Das Jubiläum habe für ihn jedoch auch einen bitteren Beigeschmack. Denn: Seit 100 Jahren brauche es die Caritas. Zu sehen, wieviel Leid und Armut gewisse Lebensereignisse wie Flucht, Scheidung, Krankheit, Verlust der Arbeit oder Sucht auch heute nach sich ziehen, beschäftigt ihn täglich. «Ohne uns würde es niemanden kümmern, wie es armen Menschen geht – also jenen, die in den Caritas-Märkten einkaufen oder beispielsweise eine Schuldenberatung bei der Caritas in Anspruch nehmen», so Holderegger.

100 Jahre Caritas St.Gallen-Appenzell. Die Caritas hilft Menschen, die von Armut betroffen sind.

Tag der offenen Tür

Interessierte können am 16. August 2024 (11-18 Uhr) die folgenden Regionalstellen der Caritas besuchen:

Anmeldung erwünscht, auch Spontanbesuche sind willkommen. Neben Einblick in die Arbeit der Caritas ist auch für das leibliche Wohl gesorgt.

Angebote für Armutsbetroffene

Die Caritas hilft Armutsbetroffenen und benachteiligten Menschen in der Schweiz mit folgenden Angeboten:

  • Sozialberatung – kostenlose Beratung bei familiären oder beruflichen Problemen sowie Geldnot – mehr erfahren
  • Caritas-Markt: hochwertige Lebensmittel und Produkte für den Alltag zu vergünstigten Preisen – mehr erfahren
  • Schuldenberatung: Rat und Tipps zu Budgetplanung, Betreibung, Pfändung und mögliche Lösungen für Menschen, die Schulden haben – mehr erfahren
  • Secondhand: nachhaltiges Einkaufen von Kleidung, Schuhe oder Möbel für wenig Geld – mehr erfahren
  • KulturLegi: ermöglicht Freizeitbeschäftigungen und die Teilnahme am öffentlichen Leben mit Rabatten bis zu 70% – mehr erfahren

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