Single zu sein hat seine Vorzüge. Doch manchmal ist es einfach nur mühsam. Vor allem am Valentinstag: überall händchenhaltende Paare, Rosen, Pralinen und Herzen. Love is in the air, egal wo man hinsieht. Fühlt man sich da als alleinstehende Person nicht einsam, oder vernachlässigt? Wie kann man als Single ein glückliches Leben führen?
Seelsorgerin Hildegard Aepli, Autorin des Buches «Single und wie?! – erfülltes Leben mit unerfüllten Wünschen» hat sich als 28-Jährige bewusst für ein Leben als Single entschieden. Mittlerweile ist sie fast 59 Jahre alt und erzählt in dieser Podcastfolge, wie es dazu kam, wie sie als Single zum Valentinstag steht und wie sie mit Krisenmomenten umgeht.
Nachdem ihre Paarbeziehungen scheiterten, dachte Hildegard viel über sich selbst nach, darüber, ob etwas mit ihr nicht stimmte.
Ich habe in den Krisenmomenten begonnen, «fadegrad» mit Gott zu sprechen.
Hildegard Aepli
Durch ihre Krisenmomente festigte sich ihre Beziehung zu Gott und sie traf die Entscheidung, sich bewusst auf das Single-Leben einzulassen. Sie sieht es seither als ihre Aufgabe an, ihre Gottesbeziehung zu pflegen. Dabei sind ihr Rückzugsmöglichkeit und Ruhe sehr wichtig. Eine Wohnung mit jemandem zu teilen käme für sie deshalb nie in Frage, verrät sie im Podcast.
Es war ihr aber trotzdem klar, dass sie noch Beziehungen und den sozialen Kontakt zu anderen Menschen brauchte. So führte sie zwar keine Liebesbeziehung mehr, jedoch baute sie umso mehr tiefere Beziehungen zu Menschen auf und gewann wertvolle Freundschaften.
Ich sage nie «ich bin Single» sondern ich sage immer «ich bin Allein-Stehend» und das ist etwas total Positives und Starkes.
Seelsorgerin Hildegard Aepli
Single in der Krise: Vom Warum zum Wozu
Auch wenn das Leben als Single ihre bewusste Entscheidung war, komme manchmal das natürliche Bedürfnis nach Zärtlichkeit und einer innigeren Verbindung auf, erzählt sie. «Wichtig ist, dies wahrzunehmen und zuzulassen», sagt Hildegard Aepli.
Warum genau sie dazu bestimmt war, als Single zu leben, änderte Hildegard Aepli in die Frage: Wozu? Denn das hoffnungsvolle «Wozu» schenkt eine neue Perspektive und lädt ein, herausfordernde Momente im Leben zu akzeptieren und zu bewältigen. Der Verzicht auf eine Partnerschaft bedeute für sie auch eine gewisse Freiheit, da sie sich nicht auf eine Person ganz einlassen und dieser ihre Energie zur Verfügung stellen müsse.
Hildegard Aepli erwähnt ausserdem im Podcast, wie wertvoll es ist, eine gesunde Beziehung mit der Nachbarschaft zu pflegen, die im Notfall Unterstützung bieten kann.